Handwäsche – Wie Sie Ihre Wäsche richtig von Hand waschen

Waschsymbol HandwäscheEine Waschmaschine gehört zur Grundausstattung eines jeden Haushaltes und nimmt uns im hektischen Alltag viel Arbeit ab. Doch nicht jedes Kleidungsstück gehört in die Trommel einer Maschine. Bei manchen Textilien weisen uns kleine Schilder mit Waschsymbolen subtil darauf hin, dass hier eine Handwäsche vorgeschrieben ist. Auch im Urlaub stehen Waschmaschinen in den meisten Ferienwohnungen und Hotels nicht zur Verfügung. Grund genug, sich mit dem Thema Handwäsche auseinanderzusetzen. Denn wer gerade nicht auf die Expertise seiner Omi zurückgreifen kann, wird sicherlich viele Fragen dazu haben, wie eine korrekte Handwäsche funktioniert. Alles Wissenswerte zu diesem Thema wollen wir im Folgenden beantworten.

Was ist eigentlich eine Handwäsche?

Nun, dies ist im Prinzip selbsterklärend. Handwäsche bezeichnet die manuelle Reinigung von Textilien per Hand im Waschbecken, in der Badewanne oder in einem speziellen Bottich, auch Zuber genannt. Auf maschinelle Hilfe wird also verzichtet.

Wann muss ich ein Kleidungsstück per Handwäsche waschen?

Es gibt zwei Gründe, die die Wäsche per Hand erforderlich machen:

  1. Empfindliche Textilien
    Wie bereits erwähnt, ist bei einigen Textilien die Handwäsche zwingend erforderlich. Hierzu gehören insbesondere, aber nicht ausschließlich:

    • Spitzenkleider, Spitzenunterwäsche usw.
    • Feinwäsche, also besonders hochwertige Pullover, Schals etc. aus Seide, Kaschmir oder Wolle
    • empfindliche Bekleidung mit Glitzer oder Pailletten
    • extrem stark abfärbende Kleidung
  2. Keine Waschmaschine vorhanden
    Wenn Sie gerade im Urlaub sind oder ihre Waschmaschine defekt ist und Sie einen Fleck auf ihrem Lieblingsshirt entdeckt haben, ist die Handwäsche die einzige Option für eine schnelle Reinigung.

Was sind die Vorteile der Handwäsche?

Empfindliche Textilien sind deshalb per Hand zu waschen, da ein zu schnelles Schleudern während des maschinellen Waschvorganges zu Beschädigungen führen kann. Löcher können entstehen, Pailletten oder glitzernde Beschichtungen können abfallen. Bei zu heißem Waschen von Kleidung aus Wolle kann diese einlaufen. Natürlich gibt es bei fast allen Waschmaschinen mittlerweile auch Wollwaschgänge. Doch die meisten von uns werden eher wenige Teile auf einmal zu waschen haben, weswegen sich der unnötige Wasser- und Energieverbrauch hierfür nicht lohnt. Die manuelle Wäsche stellt, richtig ausgeführt wohlgemerkt, eine sanfte und schonende Alternative zur maschinellen Option dar.

Wie wasche ich denn nun richtig per Hand?

1. Die richtige Wassertemperatur finden

Handwäsche ist nur dann schonend, wenn Sie die Wassertemperatur nicht zu heiß wählen. Idealerweise liegt die Temperierung bei höchstens 30 Grad Celsius. Informationen zur richtigen Gradzahl liefert auch das jeweilige Kleidungsetikett. Zur Temperaturmessung eignet sich beispielsweise ein Fieberthermometer. Falls Sie gerade keines zur Hand haben, können Sie sich vom Gefühl her daran orientieren, dass sich die gefühlte Temperatur des Wasser in einer Zone zwischen kalt und lauwarm liegen sollte.

2. Das richtige Waschgefäß aussuchen

Je nach Menge der zu reinigenden Kleidung und dem, was gerade zur Verfügung steht, eignen sich das Waschbecken, die Badewanne oder ein spezieller Waschzuber. Falls Sie Ihr Waschbecken oder die Wanne benutzen, sollten Sie darauf achtgeben, dass diese zuvor ordentlich gereinigt wurden. Ansonsten verdrecken Sie die Wäsche ggf. noch mehr. Auch Bakterien aus dem Mundraum, die während des Zähneputzens ins Waschbecken gespuckt wurden, wollen Sie sicher nicht an Ihrer Kleidung haften haben.

3. Ein geeignetes Waschmittel wählen

Hier stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten offen. Am naheliegendsten ist natürlich die Benutzung von speziellen Handwaschmitteln. Diese gibt es in jeder gut sortierten Drogerieabteilung oder natürlich im Internet (*). Meistens sind die Verpackungsgrößen besonders handlich (Tubengröße), um im Reisekoffer nicht zu viel Platz zu verschwenden.

Falls Sie großen Wert auf Nachhaltigkeit legen und vor DIY nicht zurückschrecken, finden Sie im Internet auch Anleitungen zur Herstellung eigener Waschmittel. Diese funktionieren meistens auf Basis von Kern- oder Gallseife, Waschsoda und ätherischen Ölen für den passenden Duft.

Natürlich eignen sich auch herkömmliche Waschmittel. Problem: Diese lösen sich, sofern pulverförmig, im Wasser nicht besonders gut auf. Zudem greifen Waschmittel auf Pulverbasis die Haut relativ stark an, weswegen beim Hantieren mit diesen Handschuhe getragen werden sollten.

TIPP

Sie haben gerade kein Handwaschmittel zur Hand? Kein Problem! Auch ein gutes Shampoo oder Duschgel können Sie für leichte Verunreinigungen oder zur Beseitigung unangenehmer Gerüche benutzen. Vorteil: Shampoo und Duschgel sind sehr freundlich zur Haut und deswegen auch nicht zu “aggressiv” für die zu behandelnden Textilien.

4. Die passende Dosierung des Waschmittels beachten

Als simple Grundregel kann eine Menge von etwa einem Teelöffel pro Kleidungsstück herangezogen werden. Bei käuflich erworbenen Handwaschmitteln finden Sie nützliche Hinweise auch in der Anleitung auf der Packungsrückseite oder einem Beipackzettel. Denken Sie daran, dass Sie immer Waschmittel nachlegen können, falls Sie zu niedrig dosiert haben. Tasten Sie sich also lieber erstmal langsam an dir richtige Menge heran. In jedem Fall sollten Sie Ihr Mittel der Wahl sorgsam und rückstandsfrei mit dem eingefüllten Wasser vermischen, bevor Sie fortfahren.

5. Die Wäsche richtig waschen

Die Quintessenz bei der Handwäsche ist natürlich der Waschvorgang selber. Damit Ihre Textilien nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden und der Schoneffekt auch wirklich eintritt, gilt es, einiges zu berücksichtigen.

Die Bekleidungsstücke werden zunächst in das gewählte Wasserbehältnis gegeben. Achten Sie darauf, dass alles vollständig von Wasser bedeckt ist. Nun vollführen Sie behutsame kreisende bzw. wischende Bewegungen mit dem Textil. Dies machen Sie etwa zwei bis höchstens fünf Minuten.

Faustregel: Bei Wolle oder Seide orientieren Sie sich eher an den zwei Minuten; Baumwolle kann durchaus auch fünf Minuten vertragen.

Ein typischer Fehler wäre das Wringen oder Schrubben der Kleidung. Das sollten Sie unbedingt unterlassen, denn dann hätten Sie Ihr Textil auch gleich im Schleuderwaschgang in die Maschine legen können. Bei sichtbaren Flecken wählen Sie die bereits erwähnten fünf Minuten. Nachhelfen können Sie auch mit speziellen Fleckentfernern (*) und einem weichen Schwamm zum sanften Abbürsten. Ansonsten gilt dasselbe wie für Ihre Hüften auf der Tanzfläche: Einfach kreisen lassen.

Nach der Wäsche haben Sie zwei Möglichkeiten, wie Sie die Waschmittelreste aus der Kleidung herausbekommen:

  • Option eins: Sie nehmen ein zweites mit Wasser gefülltes Behältnis und tauchen die Textilien immer wieder ein, etwa zwei bis drei Minuten lang.
  • Option zwei wäre, dass Sie Ihr Kleidungsstück unter fließendem Wasser abspülen. Da Sie hier aber eine Menge Wasser verschwenden, empfiehlt sich dies nur, wenn Sie ein einzelnes Textil oder gerade kein zweites Behältnis zur Verfügung haben.

6. Die Textilien korrekt trocknen

Vielleicht denken Sie sich jetzt, was man beim Trocknen eigentlich falsch machen kann? Tatsächlich so einiges. Wringen ist ein absolutes No – Go. Beschädigungen oder permanenter Formverlust wären nämlich die Folge. Auch beim Trocknen gilt also die Devise: Behutsam sein! Richtig gehen Sie vor, wenn Sie die Wäsche flach auslegen, z.B. auf einem Gestell oder über einem Bottich, sodass überschüssiges Wasser einfach abtropfen kann. Zur Not können Sie auch einen Tisch benutzen; vergessen Sie in diesem Fall das Wenden nicht. Anschließend ziehen Sie Ihre Kleidung in Form.

Handwäsche vs. Maschinenwäsche – Wo liegen die Vor- und Nachteile im direkten Vergleich?

Die Vorteile einer korrekten Handwäsche liegen vor allem darin, dass die Textilien geschont werden und der Wasserverbrauch viel geringer ist. Stromverbrauch gibt es sogar überhaupt keinen. Außerdem dauert eine Handwäsche kürzer als ein kompletter Waschgang in der Maschine.

Der Nachteil ist, dass Sie selbst aktiv werden müssen und die Maschine nicht die ganze Arbeit verrichtet. Generell sind die höheren Temperaturen in einer Waschmaschine hygienischer als eine niedrig temperierte Handwäsche.

Ist der Hand- oder Schonwaschgang in der Waschmaschine eine Alternative?

Die meisten Waschmaschinen haben heutzutage eine breite Auswahl an speziellen Programmen, darunter auch ein Feinwäscheprogramm. Dieses firmiert für gewöhnlich unter der Bezeichnung “Handwaschgang“, “Schonwaschgang” oder “Wollwaschgang“. Diese Programme versprechen einen besonders pfleglichen Umgang mit den Textilien, da auf starkes Schleudern verzichtet wird und die Temperatur 30 Grad Celsius nicht überschreitet. Falls Sie Ihrer Waschmaschine vertrauen oder Sie ein sehr hochwertiges Modell besitzen, können Sie für Wolle oder Spitzenwäsche auch durchaus auf ein solches Programm zurückgreifen. Tendenziell empfehlen wir aber trotzdem eher die Handwäsche. Bei Kleidung mit Pailletten, Glitzeraufdrücken o.ä. ist die Handwäsche sogar alternativlos.

(*) = Affiliate Link

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