Wäsche waschen mit Allergien
Richtig waschen für Allergiker
Wir tragen sie täglich auf der Haut – unsere Kleidung. Im Laufe eines Tages setzen sich Schweiß, Staub, Pollen, Make-Up und andere Schmutzpartikel darin fest. Um sie zu reinigen packen wir sie in die Waschmaschine und waschen sie mit den handelsüblichen Waschmitteln.
Waschmittel enthalten jedoch viele Inhaltsstoffe, die zu einer guten Reinigung der Wäsche beitragen – die aber auch zu einer Überreaktion unseres Körpers, einer Allergie, führen können. Je mehr verschiedene Inhaltsstoffe ein Waschmittel enthält, desto höher ist das Risiko der Entstehung einer Waschmittel-Allergie.
Für Allergiker ist das Waschen der Kleidung nicht ganz einfach, denn sie müssen sowohl auf die Inhaltsstoffe bei Waschmitteln schauen als auch sicherstellen, dass die Kleidung wirklich porentief gereinigt wird und nach dem Waschen keine Reste von Milben, Pollen oder Tierhaaren mehr in der Kleidung vorhanden sind.
Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass viele Allergene (z.B. Hausstaubmilben) einen Waschgang bei 40°C zu einem hohen Anteil überleben. Erst ein Waschgang bei 60°C tötet sie ab. Deshalb lautet die Empfehlung für Allergiker, Wäsche immer bei mindestens 60°C zu waschen.
Nun verträgt leider nicht jedes Kleidungsstück eine 60°C-Wäsche. Doch auch hier gibt es eine Lösung: Spülen Sie die Kleidung nach einem 30°C-Waschgang drei bis vier Mal unter kaltem Wasser gut durch. Dann ist der Reinigungsgrad mit dem eines 60°C-Waschgangs vergleichbar.
Allergiker mit einer Hundehaarallergie müssen besonders vorsichtig sein, denn selbst bei einem Waschgang mit 60°C bleiben einige Hautschuppen (Träger der Allergene) der Tiere im Textil zurück. Hier muss die Kleidung entweder bei 90°C gewaschen werden, oder Sie müssen dem Waschgang chemische Zusätze hinzufügen, die Allergene aus der Kleidung entfernen.
Wie äußert sich eine Waschmittel-Allergie?
Eine Waschmittelunverträglichkeit stellen die meisten Menschen beim Tragen der gewaschenen Kleidung fest. Bekannte Symptome sind z.B. Juckreiz, Ausschläge und die Bildung von Bläschen oder Quaddeln. Es gibt aber auch Symptome, die die Betroffenen nicht gleich in Zusammenhang mit einer Waschmittel-Allegie bringen: Kopfschmerzen, Kratzen im Hals und vermehrte Schleimbildung. Der Grund: Beim Waschen dringen die Waschmittel bis tief in die Fasern der Textilien ein. Kleine Mengen davon bleiben auch nach dem Spülen in der Kleidung zurück und kommen beim Tragen in direkten Kontakt zur Haut. An diesen Kontaktstellen treten dann auch meist die ersten Symptome auf.
Waschmittel-Allergie – was tun?
Wenn Sie eine allergische Reaktion bei sich feststellen, sollten Sie zunächst vom Waschen Ihrer Textilien mit den üblichen Waschmitteln absehen. Um genau feststellen zu können, auf welche Stoffe Sie allergisch reagieren, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen und einen Allergietest machen. Danach gilt es, diese Stoffe zu vermeiden. Im Bereich der Waschmittel können Sie dies, indem Sie spezielle, für Allergiker geeignete Waschmittel oder auch Waschnüsse zum Reinigen Ihrer Wäsche verwenden.
Außerdem ist es hilfreich, gesund zu Leben (Ernährung, Bewegung) und Stress zu vermeiden. Eine ungesunde Lebensweise und Stress können die Symptome verschlimmern.
Spezielle Waschmittel für Allergiker
Handelsübliche Waschmittel enthalten Zusatzstoffe wie z.B. Tenside, Enzyme, Bleichmittel und Duftstoffe. Bei einem normalen Waschgang können Partikel dieser Zusatzstoffe in den Fasern der Wäsche verbleiben und beim Träger allergische Reaktionen auslösen. Allergiker sollten deshalb spezielle Waschmittel (*) ohne Duftstoffe, Aufheller und andere Zusatzstoffe verwenden.
Die Waschnuss ist eine echte Alternative für Allergiker
Waschnüsse wachsen in den tropischen und subtropischen Regionen Asiens auf dem Waschnussbaum (aus der Familie der Seifenbaumgewächse). Die kleinen Nüsse werden in Indien traditionell zum Waschen der Haare und der Wäsche verwendet. In der chinesischen Medizin gilt die Waschnuss sogar als Heilmittel.
Waschnüsse sind ein Naturprodukt und daher auch für Allergiker und Neurodermitis-Patienten zum Waschen geeignet.
Wasch-Tipps für Allergiker
Hier ein paar grundsätzliche Tipps, die Allergiker beim Waschen beachten sollten:
- Verwenden Sie Waschmittel möglichst sparsam, evtl. sollten Sie ein spezielles Waschmittel für Allergiker (*) verwenden
- Verzichten Sie auf Weischspüler und andere Zusätze
- Lassen Sie die Wäsche durch einen extra Spülgang gut ausspülen oder spülen Sie sich nach dem Waschgang per Hand nochmals gut mit klarem Wasser ab
- Waschen Sie Ihre Wäsche möglichst bei höheren Temperaturen (mindestens 60°C, soweit möglich), damit Keime besser bekämpft werden
Waschmaschinen für Allergiker
Im Handel werden heute sogar spezielle Waschmaschinen für Allergiker angeboten. Bei diesen wird die Wäsche im Hauptwaschgang über einen längern Zeitraum auf 60°C erhitzt und danach viermal gründlich gespült. Studien haben ergeben, dass auf diese Weise tatsächlich ein sehr hoher Wirkungsgrad in Bezug auf Allergene erreicht werden kann. Allerdings benötigen diese antiallergischen Waschmaschinen ungefähr doppelt so viel Energie, wie sie ein Sparprogramm benötigen würde.
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