Waschmaschinen-Einkaufsberater

Die Waschmaschine – ein unentbehrlicher Helfer im Haushalt

Jeder, der viel Wäsche im Haushalt zu bewältigen hat, wird wenig Lust verspüren, diese von Hand zu waschen. Im Gegensatz zu früher, wo das Wäsche waschen eine recht mühsame Angelegenheit war, stehen uns heute hochmoderne Waschmaschinen zur Verfügung, die sowohl Kochwäsche und Buntwäsche, aber auch Seide oder Wolle und Sportfasern zuverlässig reinigen. Zudem werden moderne Waschmaschinen immer strom- und wassersparender.
Es stehen immer mehr Extras und Programme zur Verfügung, wie z.B. ein Beladungssensor, der uns mitteilt, wann die Maschine richtig beladen ist. Oder eine Dosierempfehlung, die abhängig vom Inhalt die optimale Waschmittelmenge berechnet. Eine Waschtrommel-Beleuchtung und ein spezielles Blusenprogramm. Diese und viele andere Extras machen uns das Leben leichter – allerdings schlagen sie sich auch im Preis der Waschmaschine nieder.

Im folgenden finden Sie Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten und Extras, die heutige Waschmaschinen bieten. Wir zeigen Ihnen, in welchen Fällen welche Extras sinnvoll sind und geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die Sie beim Kauf einer Waschmaschine beachten sollten.

Informationen und Fragen rund um den Kauf Ihrer Waschmaschine

Die Bauweise – Toplader oder Frontlader?

Zunächst sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Bauform Sie benötigen.

Der Frontlader (*) ist die in deutschen Haushalten die am weitesten genutzte Bauform.
Der Frontlader wird über ein Bullauge an der Vorderfront der Waschmaschine befüllt. Die Oberfläche kann als Ablage für z.B. den Wäschekorb genutzt werden.
Frontlader-Waschmaschinen haben eine Standardbreite von 60 cm. Deshalb können Sie problemlos in eine Küchenzeile eingebaut werden. Es gibt allerdings auch platzsparende Sondermodelle, die in Höhe, Breite und/oder Tiefe kleiner gebaut sind.

Toplader (*) findet man häufig in Wohnungen, in denen wenig Platz zur Verfügung steht. Der Toplader wird durch eine Öffnung oben befüllt und benötigt daher vorn keinen weiteren Platz (wie z.B. beim Frontlader für das Öffnen des Bullauges). Toplader-Waschmaschinen sind in der Regel kleiner als Frontlader und zwischen 40 und 46 cm breit.

Von der Wäschemenge her gibt es nicht zwingend Unterschiede, es gibt durchaus Toplader-Waschmaschinen, die mit 5 – 7 kg Wäsche (im Trockenzustand) beladen werden können.

Vorteile Frontlader

  • Günstiger in der Anschaffung
  • Durch die im Vergleich zum Toplader nicht ganz so kompakte Bauform günstiger im Reparaturfall
  • Abstellfläche auf der Maschine

Vorteile Toplader

  • Platzersparnis durch kompakte Bauform
  • Längere Lebensdauer durch an beiden Enden gelagerte Waschtrommel (Vorsicht, das ist nicht bei allen Toplader-Modellen der Fall!)
  • Komfortableres Beladen der Maschine (im Stehen)

Welches Fassungsvermögen soll die Waschmaschine haben?

Ein wichtiger Punkt ist natürlich, wie viel Wäsche Ihre neue Waschmaschine vertragen kann. Je mehr Personen in Ihrem Haushalt leben, desto größer sollte das Fassungsvermögen der Waschmaschine sein.
Im Handel sind die unterschiedlichsten Modelle verfügbar. Es gibt Single-Modelle mit geringem Fassungsvermögen und Waschmaschinen in Übergröße. In der Regel werden Sie im Handel Waschmaschinen mit einem Fassungsvermögen von 3 – 12 kg finden, wobei die Maschinen für den „normalen“ Haushalt im Bereich von 5 – 8 kg Fassungsvermögen haben.
Bedenken Sie, dass Ihre Waschmaschine am effizientesten arbeitet, wenn sie voll beladen ist. Sollten Sie Ihre alte Maschine öfter nicht voll bekommen haben, denken Sie beim Neukauf über eine kleinere Maschine nach. Sollten Sie im umgekehrten Fall mehrfach waschen müssen, weil nicht alles in die alte Waschmaschine passt, wäre eine größere Maschine ratsam. Bei stark schwankenden Füllmengen können sie auch über eine Waschmaschine mit Mengenautomatik nachdenken, die die Waschprogramme abhängig von der tatsächlichen Beladung steuert.
Achten Sie beim Kauf auch auf das Trommelvolumen. Die Angaben zwischen Fassungsvermögen und Trommelvolumen können sich unterscheiden, da das Fassungsvolumen auch immer vom gewählten Waschprogramm abhängig ist.

Als Orientierungshilfe hier eine kleine Übersicht des Fassungsvermögens in Relation zur Haushaltsgröße:

  • Ein-Personen-Haushalt: Fassungsvermögen 3-5 kg
  • Zwei bis drei Personen-Haushalt: Fassungsvermögen 6-7 kg
  • Vier bis fünf Personen-Haushalt: Fassungsvermögen 8–9 kg
  • Sechs- und mehr Personen-Haushalt: Fassungsvermögen 10+ kg

Bedenken Sie bitte außerdem, dass – wenn Sie Ihre Wäsche stark sortieren (nach Farben, Temperaturen, Materialien) – Sie dadurch länger brauchen, eine Trommel zu füllen.

Die Schleuderdrehzahl

Die Schleuderdrehzahl ist die Anzahl der Umdrehungen, die die Wäschetrommel beim Schleudern in der Minute macht. Sie ist ebenfalls eine wichtige Kenngröße bei der Auswahl Ihrer neuen Waschmaschine. Denn je höher die Anzahl der Umdrehungen, desto mehr Wasser wird beim Schleudern aus der Wäsche herausgepresst und umso trockener ist die Wäsche nach dem Waschgang.
Diese Überlegung ist besonders wichtig, wenn die Wäsche anschließend in einem Wäschetrockner getrocknet werden soll. Denn je weniger Restfeuchte die Wäsche aus der Waschmaschine besitzt, desto schneller ist sie im Trockner getrocknet und desto weniger Energie (und Zeit) muss zum Trocknen aufgewendet werden (das Trocknen von Kleidung kostet mehr Energie, als das Schleudern der Kleidung).
Trocknen Sie die Wäsche an der Wäscheleine, ist die Schleuderdrehzahl nicht ganz so interessant.
Die bei der Maschine angegebene Schleuderdrehzahl bezieht sich immer auf den höchsten Wert, den die Waschmaschine im normalen Baumwollprogramm erreicht.

Die Waschmaschinen werden sogenannten „Schleuderwirkungsklassen“ zugeordnet. Als Faustregel gilt: Je höher die Schleuderdrehzahl, desto besser die Schleuderwirkungsklasse.

Hier die unterschiedlichen Schleuderwirkungsklassen:

  • A: Weniger als 45% Restfeuchte
  • B: 46 bis 54 % Restfeuchte
  • C: 55 bis 63 % Restfeuchte
  • D: 64 bis 72 % Restfeuchte
  • E: 73 bis 81 % Restfeuchte
  • F: 82 bis 90 % Restfeuchte
  • G: über 90 % Restfeuchte

Das bedeutet: Wenn die Wäsche im Trockner getrocknet werden soll, sind Maschinen der Schleuderwirkungsklasse A ideal.
Die Schleuderwirkungsklasse A entspricht einer Schleuderdrehzahl von 1.600 Umdrehungen in der Minute. Ältere und günstige Modelle liegen bei 1.000 – 1.200 Umdrehungen, was den Schleuderklassen B oder C entspricht. Die Restfeuchte der Wäsche liegt beim Schleudern mit 1.000 Umdrehungen noch bei ca. 60%. Wird die Wäsche mit 1.400 Umdrehungen geschleudert, liegt die Restfeuchte bei ca. 50%.

Die Waschprogramme

Die heutigen Waschmaschinen bieten eine Vielzahl an zusätzlichen Waschprogrammen. Sie sollten sich vorab überlegen, welche Programme Sie tatsächlich benötigen und gezielt nach einer Maschine schauen, die Ihre Anforderungen erfüllt. Solche Sonder-Features machen sich im Preis der Waschmaschine bemerkbar, deshalb sollten Sie nicht für Programme bezahlen, die Sie letztlich gar nicht nutzen.
Fast schon Standard ist ein Energiesparprogramm, das mehr Zeit benötigt, dafür aber mit niedrigerer Temperatur wäscht und somit Energie einspart. Ein Kurzprogramm gehört ebenfalls mit zu den wichtigeren Waschprogrammen. Mit dem Kurzprogramm werden einige Waschphasen abgekürzt, was bei nur leicht verschmutzter Wäsche gut genutzt werden kann. Zudem finden sich immer häufiger spezielle Waschprogramme für verschiedene Textilien wie Wolle, Sporttextilien und Gardinen. Sensitiv-Programm, Allergikerprogramm (bei diesen wird länger und intensiver gespült, um möglichst alle Waschmittelrückstände zu entfernen) und Zusatzfunktionen wie Vorwäsche, Einweichen, verschiedene, zusätzliche Spül- oder Schongänge werden Sie ebenso häufig antreffen.

Durchaus sinnvoll können die intelligenten Systeme sein, die ebenfalls häufig verbaut werden. So berechnet eine Mengenautomatik aufgrund der eingefüllten Wäschemenge die zum Spülen nötige Wassermenge, die Spülzeit und passt anschließend auch die Drehzahl und Dauer des Schleuderns an. Das spart Energie und Kosten.
Eine Dosierempfehlung kann sinnvoll sein, wenn die Maschine anhand des Gewichts der eingefüllten Wäsche eine Empfehlung für die Menge des Waschmittels angibt.
Ebenfalls sinnvoll ist eine Startzeitvorwahl, über die man den Startzeitpunkt des Waschprogramms einstellen kann. Damit kann z.B. eingestellt werden, dass die Wäsche fertig ist, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt. Oder man wäscht über Nacht und nutzt so den günstigeren Nachtstrom.

Verzichten Sie auf alles, was Sie nicht nutzen. Sie sparen damit bares Geld.

Energielabel

Energielabel einer Waschmaschine

Bildquelle Wikipedia

Welche Angaben finden Sie auf dem EU-Energieetikett?

Laut einer Verordnung der Europäischen Kommission müssen auf allen Elektrogeräten, die verkauft werden, EU-Energielabels aufgebracht sein.
Darauf befinden sich die folgenden Angaben:

  • Name/Marke der Herstellers, Typenbezeichnung
  • Energieeffizienzklasse
  • Jahresenergieverbrauch in kWh, basierend auf 220 Standard-Waschvorgängen
  • Wasserverbrauch (Liter/Jahr), basierend auf 220 Standard-Waschvorgängen
  • Maximale Füllmenge im Standardprogramm Baumwolle
  • Schleuderleistung
  • Geräuschemission in dB, beim Waschen und Schleudern im Standardprogramm Bauzmwolle bei voller Beladung

Dieses Label soll auf einen Blick die wichtigsten technischen Daten in Bezug auf den Energieverbrauch darstellen. Man kann damit schnell sehen, ob es sich bei dem Gerät um einen Stromfresser handelt oder nicht.
Der Energieverbrauch der Waschmaschine lässt sich über die Skala A bis G mit den sieben Balken in den Farben Grün bis Dunkelrot ablesen, wobei G mit dem längsten Balken in Rot für den höchsten Stromverbrauch steht. Entsprechend ist A mit dem kleinen grünen Balken eine stromsparende Einstufung.

ACHTUNG

In Deutschland dürfen keine Waschmaschinen mehr verkauft, die nicht mindestens die Einstufung A besitzen. Die europäische Ökodesign-Richtlinie gibt vor, dass inneffiziente Geräte vom Markt verschwinden müssen.

Innerhalb der A-Gruppierung gibt es weitere Untergruppen: A+, A++ und A+++. Hierbei steht A+++ für die beste Energieeffizienz (diese Eingruppierung beruht auf dem Energieeffizienzindex (EEI), der aufgrund des „standardmäßigen jährlichen Energieverbrauchs“ des Geräts berechnet wird).

Es werden auf dem Energielabel zwar weiterhin 7 Klassen (von A bis G) abgebildet, bei Waschmaschinen ist jedoch die Klasse A+ die schlechteste Klasse, die derzeit noch im Handel verfügbar ist!

Im Durchschnittsvergleich kann ein Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ im Vergleich zu einem Gerät der Energieeffizienzklasse A+ jährlich 25-40 EUR an Energiekosten sparen.

Natürlich sind energieeffiziente Geräte etwas teurer, aber wenn von einer 10-jährigen Lebensdauer der Waschmaschine ausgegangen wird, amortisiert sich der höhere Anschaffungspreis in kurzer Zeit.

Auf dem Energielaben finden Sie noch einige weitere Angaben wie z.B. die maximale Beladung, die Schleuderwirkung und den Lärmpegel, der beim Schleudern entsteht. Gerade den letzten Wert sollten Sie ebenfalls anschauen, denn eine leise (max. 50 dB beim normalen Waschgang, max. 70 dB beim Schleudern) Waschmaschine schont Ihre eigenen und auch die Nerven Ihrer Nachbarn.

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Waschen Sie effizient und sparen Sie Strom und Wasser

Die Angaben auf dem Energielaben sind natürlich errechnete Werte und dienen zum direkten Vergleich mit anderen Waschmaschinen. Wie viel Strom und Wasser die Waschmaschine tatsächlich benötigt, hängt von Ihrer individuellen Nutzung ab. Durch richtiges Waschen können Sie einiges an Geld sparen. So sollten Sie die Waschmaschine immer vollladen und die Waschtemperatur möglichst niedrig wählen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag „Wie Sie nachhaltig und ökologisch waschen

Sicherheit und Qualität

Achten Sie beim Kauf Ihrer Waschmaschine weiter auf die Sicherheit. So ist z.B. ein Wasserschutzsystem, welches bei einem defekten Schlauch oder einem internen Leck die Wasserzufuhr stoppt und damit einen teuren Wasserschaden vermeidet, sehr sinnvoll.
Achten Sie weiter auf ein CE-, GS oder VDE-Sicherheitszeichen.
Das CE-Zeichen sagt aus, dass der Hersteller die Mindestanforderungen des Geräte- und Produkt-Sicherheitsgesetzes beachtet. Dieses wird jedoch nicht von einer unparteiischen Stelle überprüft
Das GS-Zeichen beweist ebenfalls, dass der Hersteller die Mindestanforderungen des Geräte- und Produkt-Sicherheitsgesetzes beachtet. In diesem Fall wird die Einhaltung jedoch von einer neutralen Stelle überprüft. Das GS-Zeichen ist höher zu bewerten als das CE-Zeichen.
Das VDE-Zeichen wird vom Verband Deutscher Elektriker vergeben und bescheinigt die elektronische Sicherheit beim sachgemäßen Gebrauch der Waschmaschine.

Welches Budget steht Ihnen zur Verfügung?

Wie Sie gelesen haben, verfügen moderne Waschmaschinen über eine Vielzahl von Funktionen, die für jeden individuell mehr oder weniger sinnvoll sein können. Im Vergleich zu Ihrer alten Maschine sollte die neue in jedem Fall effizienter arbeiten und Strom, Wasser und natürlich auch Geld sparen.
Die Entscheidung ob Toplader oder Frontlader dürfte schnell getroffen sein. Achten Sie auf alle Fälle auf die Trommelgröße bzw. das Fassungsvermögen, die Energieeffizienz und die für Sie wichtigen Programme.

Als Faustregel könnte man sagen, Sie sollten in die effizienteste Waschmaschine investieren, die Ihr Budget erlaubt. Bedenken Sie auch, dass neuere Maschinen aufgrund der besseren Eigenschaften die Mehrkosten oftmals nach einigen Monaten bereits wieder wettgemacht haben.

Fazit: Wenn sie diese Punkte beachten und in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen, sollten Sie schnell Ihre passende Waschmaschine finden können. Und wenn Sie sie etwas hegen und pflegen, sollten Sie mindestens 10 Jahre Freude an ihr haben!

(*) = Affiliate Link

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